Seit das Herzmädchen ein eigenes Hobby beansprucht und jeden Mittwoch zum „Pre-Ballett“ in einen nahegelegenen Tanzkeller gebracht werden will, wird der Forschernachwuchs mittwochs erst um 17:00 Uhr von der Hortbetreuung abgeholt.
Uiuiuiuiui. 17:00 Uhr. An einem Tag in der Woche… Rabeneltern-Award!
„Hallo Forschernachwuchs!! Bist du etwa der Letzte?“, ruft Frau Life Science über den von der Herbstsonne beschienenen und ansonsten leergefegten Platz, als sie ihr Kind über seinen Aufgaben gebeugt entdeckt.
Sofort bereut sie, was sie gerufen hat. Der wirklich „Letzte“ ist zwei Jahre jünger, zwei Klassen tiefer und sitzt auf der Treppe. Der kleine Knopf schaut nach unten und geht keiner erkennbaren Beschäftigung nach, außer zu warten, bis er abgeholt wird.
Es ist unerträglich.
Frau Life Science kann sich nichts trostloseres vorstellen, als ein einziges 17 Uhr-Kind im Bildungsviertel zu sein, mit einer Erzieherin, die die als Arbeitsort die maximale Entfernung wählt, so dass sie das Kind, das sie (leider) beaufsichtigen muss, gerade noch sieht. Interaktion nicht beabsichtigt. Keine Spielgeräte, keine Spielpartner, kein Angebot. Deprivation eigentlich.
Ein bisschen sieht das Setting hier aus wie ein Versuchsaufbau zur Entwicklung von Depressionen bei Kindern. Aber es ist ja eine pädagogische Einrichtung. Und bis 15 Uhr oder so ist ja auch alles gut.
Wer um 15:00 Uhr sein Kind abholen will jeden Tag, der muss um 14:00 Uhr spätestens die Arbeit niederlegen – „Ich sag’s nur“, sagt Frau Life Science.
Der Forschernachwuchs hat übrigens nichts gegen den Jungen aus der Ersten, macht aber jetzt lieber die Aufgaben, die er vorher nicht erledigen wollte, als seine Freunde noch da waren. Pech gehabt, Junge aus der Ersten. So sind Kinder.
Sonst ist halt keiner da. Beton ist da. Viel Beton. Herbsonne und Beton. Frau Life Science wünscht sich, sie hätte dieses Kind nie auf der Treppe sitzen sehen.
Das geht so nicht. Und damit meint sie nicht die Eltern des Jungen.
Hm, schade – besser gesagt – schlimm, dass da seitens der Erzieher so wenig kommt. Gerade Erstklässler können ja so gut abgelenkt und mit Spielen begeistert werden.
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Da bin ich bei sternenkratzer, das „ob“ finde ich gar nicht so kritisch, eher das „wie“
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Apropos „ob“ und „wie“: habe es noch immer nicht geschafft, bei T.ipping Point zu kommentieren. Gerade neulich wieder probiert…
Nur dass du Bescheid weißt: meine Likes sind eigentlich gelöschte Kommentare!
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Das verstehe ich nicht, ich habe eigentlich nichts eingeschränkt Und würde mich über Kommentare freuen. Ich checke die Einstellung noch mal und dann schreibe ich dir mal ne Mail
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Aber du hast doch eh gerade kommentiert… ich habe eigentlich nichts eingeschränkt Ich checke die Einstellung noch mal und dann schreibe ich dir mal ne Mail
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Blödsinn… Natürlich hast du nicht bei mir kommentiert, sondern bei dir… Bin schon ganz durcheinander
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Ahhhhh, warte mal, ein jüngster Kommentar hängt im Spam! Dann werde ich den wohl mal da mal rausholen
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