Einsatzplanung

An der Schule werden gerade die Klassen für 2025/26 verteilt. Also sie würden verurteilt werden, wenn man nur wüsste, wie.

Es geht um die Klassen, die planmäßig einen Klassenlehrerwechsel haben. Die Schulleitung ist für konstruktive Vorschläge offen. Das ist schon mal gut, hilft aber leider nur begrenzt weiter.

Denn einzuplanen sind nicht nur Bewerbungen mit unklarem Ausgang, sondern auch die Familienplanung jüngerer Kolleginnen (Bitte Zyklus-Kalender im Lehrerzimmer aushängen, Frau Lütke!) sowie auch Teilzeitaspekte.

Im Besetzungs-Schach von Frau Life Sciences Arbeitsnische (Kl 4-6) gibt es gerade wieder mehr Klassen als KlassenlehrerInnen zur Verfügung stehen.

Insbesondere ist das auch deshalb der Fall, weil gewisse Teilzeitkräfte nicht nur ihren Stellenumfang und ihr Gehalt, sondern auch ihren Workload halbiert wissen möchten. (Das ergibt sich leider nicht von selbst, sondern muss ständig errungen und erklärt werden, wie bei Sechstklässlern das Bruchrechnen).

Die cappuccinotrinkenden Teilzeitmuttis (Sie wissen, wer gemeint ist) möchten also neuerdings gerne halbe Sachen machen und eine halbe Klasse leiten, statt eine ganze. Da 0,5+0,5=1 ist (im Falle von Klassemamt sogar >1, was zu beweisen wäre) müsste das ja gehen. Aber weil insgesamt nicht genügend Leute da sind, werden die Teilzeitlerinnen gerne „aufgerundet“. Ja man kann ja nicht und man muss doch und die Kinder brauchen doch…

Frau Life Science hat aufgehört sich aufrunden zu lassen.

Dazuhin stehen völlig unterschiedliche Klassen bereit, mit ganz individuellen Herausforderungen und einem Ruf, der ihnen zu recht oder zu unrecht vorauseilt.

Klassen-ErzieherInnen müssen den Ganzen auch noch zugewiesen werden.

Man möchte schreiend davonlaufen oder sagen „Macht doch einfach IRGENDWAS“, andrerseits denkt man: „DAS würde man später bereuen.“

Es sind immer auch irgendwie Adoptionen. Oder zumindest Pflegschaften. Man nimmt die 25 Kinder an, mit allem, was sie mitbringen, und fühlt sich als Mama, vielleicht eine nervige Mama und eine, die nie Zeit hat, aber eine Mama. Die Kinder wissen das gar nicht.

Und dann sitzt man im Lehrerzimmer und diskutiert; und es kommt noch die und die dazu und der („Ach, seid ihr gerade wieder am Schachern?“) und jeder hat einen ausgesprochen oder unausgesprochenen Wunsch oder Bedarf und es gibt für alles nur so halb gute Lösungen und vor allem noch viel, viel Wartezeit.

Alle Planung im Schuldienst ist instabil und äußerst prekär. Das Commitment scheint einseitig: Man stellt sich auf etwas ein und sich zur Verfügung, aber es kann auch wieder ganz anders rauskommen… Schule eben.

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