Textile Abwege

„Was müssen das für Flüsse sein, wo die gros-sen Elefanten baden gehen, ohne Bade-hoooo-se!“

Ein beliebter Gassenhauer der Familie Life Science, besonders in den jeweiligen U3-Kleinkind-Phasen. Hahaha! Ohne Badehose! Wie unbegreiflich lustig!

Im Urlaub im fränkischen Familienhotel wurde der familieninterne Running Gag nun unerwartet Wirklichkeit.

Für Poolbesuche der Hotelgäste waren immer weiße Handtücher in einer speziellen Tasche an der Rezeption abzuholen, und man durfte sie dort auch wieder abwerfen. Also die gebrauchten Handtücher, jedoch nicht die darin eingewickelte private Badekleidung, versteht sich von selbst. Wenn man kein AD(H)S hat.

Frau Life Science hat nun eben auf diesem Weg the one and only Badehose des Lifescientisten einer fränkischen Firma für Textildienstleistungen zukommen lassen. Vor ihrem inneren Auge sieht sie das gute Stück in einem am Vortag gründlich beobachteten Lastwagen voller gut gefüllter Wäschekarren davonfahren. Es war ein sehr, sehr großer Lastwagen.

Die Kinder waren bereits umgezogen und gepackt fürs Schwimmbad und es war fest versprochen. Können wir jetzt endlich gehen????

Ein verzweifelter Anruf bei der Rezeption half nicht weiter. Man dürfe morgen nochmal nachfragen und nein, man könne hier keine Badehosen kaufen oder leihen (Man kann hier allgemein keine Extrawürste, aber das ist ein anderes Thema).

Was tun? Sollte Frau Life Science allein mit den Kindern losziehen? Was für ein Stress, denn die Interessen und Bedürfnisse der Kinder sind völlig unterschiedlich.

Da fiel Frau Life Sciences Blick auf den Hotel-Bademantel. Um dem Lifescientisten einen öffentlichen Auftritt in langer Jeans oder wahlweise in Unterhosen im Pool zu ersparen, schlug sie ihm vor, im hoteleigenen Bademantel vom Trockenen aus die Kinder zu betreuen und zu begleiten. Er habe gerade dieselbe Idee gehabt, meinte der Angesprochene.

Auch wenn der Lifescientist wie ein verlotterter Ölscheich aussah und der Standard-Mantel ihm überhaupt nicht passen wollte: es klappte und fiel nicht weiter auf. Schein gewahrt. Beim Duschen und Umziehen und bei der Verwaltung des Aufblas-Gedöns konnte er den Kindern bestens assistieren – ohne Badehose. Er musste ja nicht mal selber duschen. Vielleicht ist „einer trocken – einer nass“ das eigentliche Trick für Schwimmbadbesuche mit Kindern.

Der Lifescientist braucht aber so oder so eine neue Badehose, für die nächsten 20 Jahre.

Ein Gedanke zu “Textile Abwege

Hinterlasse eine Antwort zu T. Antwort abbrechen