Ein Kreis mit 14 Lieblingskirchen

Frau Life Science ist ja wirklich keine gute Berlinerin, das dürfte klar sein. Aber was für sie persönlich ein echter Mehrwert darstellt, ist das kirchliche Leben in der Stadt.

Und wie sich die Themen dieses Blogs im Kreis drehen, ist die Kirche hier auch ein Kreis, ein Kirchenkreis. Und manche Kirchen im Kreis sind selber rund, kreisrund, sodass man anders denken muss.

Oder sie sind sonstwie besonders, eine Kirche steht mitten auf der Straße und trennt die Fahrspuren. Manche sind uralte Dorfkirchen, die aussehen wie Neujahrsgrußkarten zum Anfassen.

Am jeder dritten oder vierten Bushaltestelle zeigt irgendein anderer Kirchturm nach oben. Aus dem Mittelalter oder aus den 70ern – diese Bauten sind alle irgendwie speziell schön (die von Frau Life Science, die eigene, ist übrigens pfefferminzfarben lackiert innen). Und zu den vielfältigen Gebäuden gehören auch diverse Menschen und Gruppen.

Frau Life Science kennt die Orte (noch nicht) alle, zunehmend erforscht sie sie, lotet sie aus, soziologisch, demographisch, theologisch und so weiter und so fort. Wer ist da, was wird gelebt, geglaubt, bewegt. Oder eben gerade nicht. Sie findet das sooo spannend. Das muss die dörfliche Sozialisierung sein (eben auch „Dorfkirche“, aber anders…).

Warum ist das so interessant? Das Zusammenkommen unter nicht rein kommerziellen Vorzeichen, die Begegnung der Generationen, das Ehrenamt und das sich selbst nicht in den Mittelpunkt stellen. Das muss es sein.

Frau Life Science ist ja nicht alleine mit speziellen Hobbies, einer fotografiert generell ALLE Kirchen in ganz Berlin. Da hat er was zu tun! Er sammelt sie so akribisch, wie der Forschernachwuchs seine achthundertnochwas Fussballkarten. Kann man als Forscherin jetzt jederzeit nachschauen. Nur die Menschen fehlen. Wahrscheinlich haben sie ein Recht am Bild.

Jetzt in der Weihnachtszeit geht Frau Life Science ihren Forschungen besonders gerne nach, insbesondere, weil man die Kinder so gut mitschleppen kann. Und überall gibts Suppe. Und Glühwein. Stricksocken. Käsekuchen. Marmelade von Cornellkirschen. Bastelangebote. Ein wenig Trödel, nicht zu viel.

Die Plätzchen sind schon fertig gebacken, die Kinder beschäftigen sich mit dem Eigentlichen: dem Dekorieren. Es mangelt nicht an Streuseln. Kommt, Kinder! Im Garten ein Wunderkerzensegen. Frohes Neues Kirchenjahr!

Am Ausgang steht heute keine Spendenkasse. Ja wie jetzt und woher kommt das alles? Etwa von Herzen?

Die Adventszeit ist kurz. Frau Life Science schafft gar nicht alle Termine. Adventsfenster hier, Weihnachtskonzert da. Es ghospelt und singt überall bis Januar.

Im Newsletter werden noch weitere Reize gesetzt. Bläserchor im offenen Doppeldeckerbus. Und dies und das und überhaupt.

Evangelisch in Berlin, das hat was.

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