Frau Life Science und die Kinder passen 3 Wochen auf die Katze der Nachbarn von ums Eck auf. Die sind in Albanien zum Entspannen.

Das ist auch das, was Frau Life Science als erstes gedacht hat bei einem Urlaub mit Baby in Albanien: Entspannen.

Der Dienst beinhaltet, die Freigängerin morgens vor der Schule in die fremde Wohnung zu lassen und abends wieder raus, dazwischen auch mal streicheln. Schlüsseldienst und Zuwendung. Mal nach dem Katzenklo sehen. Den Rest macht der Futterautomat.

Nach der ersten Woche gewissenhaftem Katzendienst haben sie Samstagmorgen einen Aussetzer. Erst um 9:15 Uhr fällt ihnen ein, dass ihr tierischer Schützling längst vor der anderen Haustür steht und wartet. Arme Katze!!!

Unzureichend angezogen flitzen sie rüber. Doch von der Katze keine Spur. Auch im Hausflur, wo sie manchmal ihren Zugang findet, ist sie nicht. Sie prüfen dreimal nach.

Sie rascheln mit der Futterdose, rufen „Pippa!“, teilen sich auf und suchen die Gegend ab. Nachbarn wollen auch nichts gesehen haben. Ob ihr was passiert ist? Oder sucht sie sich jetzt einfach schnell eine neue Familie?

War das ein Miauen? Oder doch nicht? Piiiiipppaaa!!!

In Frau Life Science arbeitet es: Eine gute Stunde später als sonst zur Katze kommen – ist das jetzt akute Katzenwohlgefährdung oder einfach total egal? So genau weiß sie es auch nicht.

Der Forschernachwuchs beginnt auch schon damit, sich Worst Case-Szenarien auszudenken. Wenn Pippa etwas zugestoßen ist…?

Weitersuchen! Aber das Herzmädchen schwächelt. Die Suchtour durch die Kleingartenanlage wird ihr langsam zu anstrengend. „Ich kann nicht mehr!“

Nach einer weiteren Stunde überwindet sich Frau Life Science und schreibt den Besitzer an. Ein ehrliches Geständnis und ob er das Tier mal mittels elektronischem Halsband tracken könne.

Kein Problem, dann kommt Pippa halt später, die zieht einfach nochmal um die Häuser, schreibt der Katzenpapa, und schickt aus seinem Albanien einen Screenshot vom Tracker.

Hausnummer 47c.

Da ist Pippa. Ihr Konterfei ist auf dem Screenshot exakt platziert. Und als der Forschernachwuchs losflitzt, findet er sie genau dort. Also fast: bei 47a.

Es ist an sich keine Blog-Geschichte wert, die Hausnummer der Katze in Echtzeit via Albanien zu ermitteln. Trivial ist das.

Aber als Frau Life Science so alt war wie der Forschernachwuchs jetzt ist, hat man immer erst nach dem Urlaub gewusst, ob sein Haustier noch lebt. Das wollte sie nur mal notiert haben.