Zuhausaufgaben

Der Forschernachwuchs geht zweimal die Woche morgens 7:45 Uhr aus dem Haus und kommt erst so gegen 18:30 Uhr nach dem Fußballtraining nach Hause. Neuerdings sind die Hausaufgaben dann noch nicht erledigt.

Der Zehnjährige hat ja – aktuell noch – die Vernunft gepachtet, geht an Eisdielen vorbei („Ich hatte vorgestern schon ein Eis“) und niemals zu spät ins Bett, auch wenn Basketball auf dem Bildschirm läuft. Er möchte täglich 10 Stunden schlafen und möglichst überall ne Eins abstauben, selbst wenn das Schulfach ihn nicht interessiert. Ein Musterkind, ohne dass es irgendjemand explizit von ihm erwartete.

Es verwundet daher, dass er die Zeit im Hort nicht mehr nutzt für seine Aufgaben. Das hatte er doch bisher immer gemacht? Die Aufgaben waren nie übergeprüft oder kontrolliert worden, aber sie waren erledigt oder zumindest begonnen. Das war gut.

Nun stellt sich heraus: Er hat im 4. Jahrgang keine Möglichkeit mehr dazu. Es sei, so findet die Mama heraus, nicht direkt verboten, die Hausaufgaben in der Hortzeit zu erledigen, aber es gäbe dafür keinen Raum, keinen Ort und kein Zeitfenster. Keine Phase ohne Kinderlärm und ohne Ablenkung. Er könne sich da unmöglich konzentrieren.

Dass Hausaufgaben in einer schulischen Einrichtung irgendeinen Stellenwert haben, ist ja auch abwegig. Zuhausaufgaben! Alles klar!

2 Gedanken zu “Zuhausaufgaben

  1. Lang ist’s her. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, an denen die Qualität einer Hortbetreuung an der Erledigung der Hausaufgaben gemessen wurde. Das war neben dem „warmen Mittagessen“ die Kernkompetenz, die erwartet wurde.

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