Manchmal vermisst Frau Life Science ihre Heimat. Mit Exil-Süddeutschen (süddeutsch von ihr hier weit großräumiger gedacht als zuhause und Bayern einschließend) ist daher auch leicht anfreunden. Werte, die stehen und nicht erst ausgehandelt werden müssen, Gemeinschaftssinn, ein bisschen sich fürs Große Ganze zusammenreißen, Verbindlichkeit.

Bei manchen Ereignissen aus der Heimat merkt Frau Life Science aber auch , dass ihre Einstellung dort längst nicht mehr anschlussfähig wäre. Nach einer gewissen Zeitspanne ist man einfach unpassend für beides: Für das süddeutsche Dorf ebenso wie für die hauptstädtische Metropole. Man ist ein Misfit. Isso! Das macht aber auch frei. Und gibt eine klare Sicht.

Das Ereignis, das sie heute berichten möchte, ist also Folgendes:

Die Väter vom heimatlichen Dorf treffen sich in der Weihnachtszeit im örtlichen Kindergarten zum Backen.

Backen für die Kinder, ohne die Kinder.

Da muss man erst mal drauf kommen.

Mit dem Projekt präsentieren sie sich auf Social Networks und auch der Bürgermeister höchstpersönlich meldet sich unterstützend zu Wort.

Da möchte Frau Life Science auch nicht zurückstehen und eine Mitteilung machen:

Liebe Väter aus Dorfhausen! Man bäckt zur Weihnachtszeit nicht für, sondern mit den Kindern. Das ist der Witz an der Sache!

(Wenn sie Frau Life Science fragen, eigentlich nicht mit, sondern trotz, denn es ist herausfordernd, Kinderbetreuung und den Wunsch nach einem sichtbaren Ergebnis in Einklang zu bringen, und das gilt nicht nur fürs Backen.)

Wenn die Väter von Dorfhausen mit dem Backen fertig sind, können sie sich ja noch gegenseitig etwas vorlesen oder sich noch etwas über die Kinderbetreuung unterhalten, denn die selbigen sind bestimmt schon abgeholt.