Erlebnis BSR

In der bis kürzlich noch vorhandenen pandemischen Lage in Berlin, Deutschland, war Frau Life Science nicht nur einmal beim Recyclinghof der Berliner Stadtreinigung, natürlich mit Kind, denn – wussten Sie schon? Recyclinghöfe sind eigentlich Bildungszentren. In Zeiten geschlossener oder halb offener Schulen und verrammelter Lebens- und Lernräume eine echte Alternative! Eintritt frei, kein Schnelltest nötig. Hier lernen Kinder mindestens genauso viel über Chemie, Physik, Wirtschaft, Ethik und Gemeinschaftskunde wie in ihren flatterbandigen Einrichtungen. Ein paar Gedankenanstöße – Sie machen das schon!

Für die Teilnahme an dieser Maßnahme des aktiven Umweltschutzes ist „logischerweise“ ein privater PKW mehr oder weniger Voraussetzung. Zumindest, wenn es sich um große Mengen oder um Sperriges handelt, das man dort „spenden“ möchte.

Frau Life Science mag Recyclinghöfe. Es sind gute, es sind utopische Orte. Sie erwecken den Eindruck, das ganze Nutzen und wieder Abgeben von Konsumgütern hätte irgendwie ein System und eine Ordnung und als könnte das Ganze am Ende Sinn, gar einen Kreislauf ergeben. Als wäre das nicht alles schlicht blanker Wahnsinn.

Also, Keller aufräumen und los! Alte Kartons und Zeitschriften, Flaschen, Flaschenkorken, Elektrogeräte und Kabel, alle Arten von Metall, Batterien, Leuchtstoffröhren und sogar Röntgenbilder – kein Witz! Packen Sie all Ihre Stehrumsel ein, was immer es ist, und ihr gelangweiltes Kind gleich mit dazu.

Man sollte Letzteres besser an der freien Hand halten, und nicht gerade zu den Stoßzeiten vor Ort aufschlagen. Zu viele Fahrzeuge rangieren, zu viele ausladende Gegenstände werden geschwenkt. Und in so eine Mulde sollte das Kind auch nicht gerade reinpurzeln, da man es behalten möchte.

Aber die Aussicht vom Stahltreppchen in eine Schrottmulde ist mindestens so spannend wie Blaze und die Monster-Maschinen am Bildschirm. Vor allem, wenn es noch etwas dazuwerfen darf, und seien es nur paar alte Schrauben. Die schleudert es einzeln und mit Inbrunst, es schöpft den Vorgang voll aus. Otto Waalkes lässt grüßen, der einst den Teebeutel in seine Bestandteile Kompost, Altpapier, Altmetall zerlegt und den Bindfaden dem Restmüll zugeführt hat.

Aber warum bloß liegt da ein riesiger Flachbildfernseher beim Metallschrott? Bzw. warum überhaupt auf dem Schrott? Wurden diese Art Fernseher nicht erst „kürzlich“ auf den Markt gebracht?

Fragen über Fragen. Und der Forschernachwuchs hat auch eine: „Wann gehen wir mal wieder zum Recyclinghof?“

4 Gedanken zu “Erlebnis BSR

  1. Ist mir auch immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis. Besonders dieses Gefühl des „ausgeliefert sein“, wenn der Müllfachangestellte mit Berliner Charme meinen Kofferraum inspiziert …

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