Der Lifescientist schläft viel, aber schlecht.
Auf dem 2015 neu gekauften Ikea-Bett in New York (das 2018 nach viel zu kurzer Lebensdauer hoffentlich nicht, aber vielleicht doch auf dem Müll gelandet ist) hatte er noch gut geschlafen.
Im alten deutschen Bett schläft er nicht mehr gut. Obwohl es ein teures Bett ist und mit zwei unterschiedlichen Spezialmatratzen ausgestattet wurde. Die eine Matratze ist auf Frau Life Sciences Gewicht angepasst, die andere auf das des Lifescientisten (zur näherungsweisen Berechnung empfiehlt sich der Faktor 2).
Raten Sie mal, wer seit Januar diesen Jahres auf welcher Matratze liegt? Richtig. Es ist genau anders als es sein sollte. Die Umzugsfirma hatte das Bett aufgestellt, irgendwie. Und dann hat Frau Life Science ihre Betthälfte eingenommen. Es war die, die näher am Kinderzimmer ist. Frau Life Science muss ja auch immer flitzen, wenn was ist. Sie hat das Flitzen schließlich auch im Vornamen.
Vor Wochen dämmerte es den Eheleuten mit den unterschiedlichen Matratzen. Sie schauten unter dem Laken und fanden die falsche Beschriftung vor. Zwar wollten sie die Matratzen tauschen, vergaßen es aber wieder. So viel zum Thema Selbstfürsorge.
Am Wochenende fiel es ihnen erneut ein. Weil der Lifescientist lieber an der Tür zu schlafen wünscht, aus alten Gewohnheitsgründen, und der Forschernachwuchs nicht mehr ruft, tauschen die Eheleute nicht die Matratzen, sondern einfach die Liegeplätze. Frau Life Science ist sowieso alles wurscht. Sie schläft überall bestens.
Aber, Halt! In einem Haushalt mit einem Dreijährigen können Sie als Eltern nicht einfach die Liegeplätze tauschen. So läuft´s nicht. Sie müssen da schon die das hausinterne Ordnungsamt für Rituale und Zwangshandlungen um eine ausdrückliche Genehmigung bitten.
Frau Life Science und der Lifescientist stellen ihr Gesuch am Frühstückstisch. Aber es bietet sich bei der Alterstufe an, das praktisch zu veranschaulichen. Die Familie geht ins Schlafzimmer. Frau Life Science legt sich auf die Lifescientistenseite, der Lifescientist auf die von Frau Life Science. „So schlafen wir, okay?“ Der kleine Schatz beginnt ob des ungewohnten Anblicks laut zu lachen wie nach einem sehr lustigen Witz. „Neiheihein!!“
„Doch, wirklich“, sagen die Eltern ihrem Kind ganz ernst. „So machen wir das“.
Daraufhin erfolgt die mündliche Genehmigung für den Schlafplatztausch. Nun kann der Testlauf erfolgen, ob sich des Lifescientisten Nachtschlaf hinfort verbessern wird, oder ob er doch einfach zu viel arbeitet.