Die Berliner Großbäckerei W. blickt auf 124-jährige Tradition zurück, nur ihr Werbetexter ist ein Anfänger. Er setzt auf Kalauer um jeden Preis und verwirrt damit die Kunden. Genauer gesagt, er „spricht in Brezeln“.
Bei einem Kalauer klingt gleich oder ähnlich, was an sich gar nichts miteinander zu tun hat. Darum ist es dann möglicherweise witzig. Laut Wikipedia werden Kalauer als „Flachwitz oder Plattwitz bezeichnet, da bei Kalauern in der Regel eine eher geringe „Lustigkeit“ zumindest in Kauf genommen […] wird.“
Geringe Lustigkeit so weit das Auge reicht, wenn man im Bäckerladen dieser Kette steht. Alle Wände und Stellflächen sind zugepflastert mit sehr dämlichen Sprüchen.
Die seltsamsten Kalauer, mit denen Backwaren an den Mann oder die Frau gebracht werden:
Roggen Roll
Eine Frage der Ähre
Mehr Mohn für alle (vgl. „Mehr Lohn für alle“)
Das ist die Berliner Lust, Lust, Lust (vgl. „Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft)
Die Kerne stehen günstig (vgl. „Die Sterne stehen günstig“)
Einfach mal ’ne dicke Schrippe riskieren (vgl. „ne dicke Lippe riskieren“)
Die Mehl-Box unseres Vertrauens (Mail-Box, oder was?)
Das Herz am rechten Snack
Bread, Pit!
Korn to be wild
Brot wie die Liebe (vgl. „Rot wie die Liebe“)
Brot macht erfinderisch
Butter Natur (vgl. „Mutter Natur“)
Quarklücke (vgl. „Marktlücke“)
Der dümmste Spruch ist und bleibt aber für Frau Life Science der mit „Wir sprechen in Brezeln“. Die Bäckerei kommuniziert übrigens nicht nur verschlüsselt, auch die Preise sind Frau Life Science manchmal ein Brätsel. So eine Rätsel-Brezel kostet schon mal 1,65 Euro! Das sind ja schon fast New Yorker Verhältnisse.