Weihnachtsgeschenke im Lockdwon gesucht?
Am Mittwochmorgen packen die ohnehin nur vereinzelt aufgestellten Weihnachtsmarktstände im Einkaufscenter ihre Aufbauten zusammen. Der Lockdown ist in Kraft.
An zwei Ständen wird jedoch munter weiter verkauft: Ampelmännchen-Seife und Fruchtgummi von Bärenland. Erst kommt man nicht drauf, aber dann fällt der Groschen: Es handelt sich um Hygieneartikel und Lebensmittel. Frohes Shoppen!





Oben ohne I
Zwei Tage vor dem Lockdown glaubte Frau Life Science noch kurz ins Spielwarengeschäft zu müssen. Auf der Berliner Schlossstraße gilt ja schon länger die Maskenpflicht – an der frischen Luft. Im Spielwarengeschäft quasi AUF der Schlossstraße, wenn auch INDOOR, bewegen sich die VerkäuferInnen 48 Stunden vor dem Lockdown maskenfrei über die Verkaufsfläche, interagieren mit Kunden, beraten sie und teilen ihnen Einkaufswagen zu. Das alles ist zu 100 Prozent verordnungskonform, selber denken wurde ja nicht mitverordnet.
Ob Frau Life Science eine Kundenkarte habe, fragt eine Mitarbeiterin an der Kasse (die einzige im ganzen Team, die freiwillig eine Maske trägt). Nein, antwortet Frau Life Science, und sie benötige auch keine, denn sie beabsichtige nicht, hier noch einmal einzukaufen, wenn alle ohne Maske auf der Verkaufsfläche herumliefen. Sie bedankt sich bei der Dame für ihr Entgegenkommen (Maske) und geht. Ihren Boykott wird Frau Life Science nach Wiedereröffnung kaum durchhalten, denn sie ist schon zum zweiten Mal in diesem Monat dort gewesen.
Oben ohne II
Am ersten Tag des Lockdowns kommt der Klempner ins Haus. Im Flur wedelt er lustlos mit einer Maske um zu fragen, ob er sie tragen soll. Aber ja doch, bitte, vielen Dank!
Paketboten dagegen fragen erst gar nicht, die nähern sich einem einfach so, und rücken einem etwas in die Hand, egal ob man ein herzkrankes Kind im Bauch hat oder nicht.
Dabei sollte eigentlich inzwischen selbstverständlich sein – unter Wildfremden und im beruflichen Kontext. Man latscht ja auch nicht mit einer brennenden Zigarette in anderer Leute Wohnzimmer, bevor man nicht abgeklärt hat, ob sie auch Kettenraucher sind.
Theoretische Praxisprüfung
Gestern hat eine Referendarin an Frau Life Sciences Schule ihre Lehrprobe bestanden. In Abwesenheit der Schüler. Herzlichen Glückwunsch, Frau Kollegin! Und Frau Life Science macht morgen Abend ihr Hochseekapitäns-Patent in der Badewanne.
Spaß beiseite: Frau Life Science beneidet die Kollegin nicht und hätte als Verantwortliche die Prüfung genauso durchgeführt. Wohin hätte man verschieben sollen?
Ich kanns ja mal wieder nicht fassen, wie unterschiedlich das alles gehandhabt wird. Hier (Frankfurt, Offenbach) wird in allen Geschäften schon seit Monaten Maske getragen (von den meisten auch korrekt), von den Paketboten tragen mindestens die Hälfte, vielleicht auch mehr. Selbst unter den Nachbarn wird Maske getragen, wenn wir uns begegnen. Ich wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, dass es irgendwo anders sein könnte.
Ansonsten alles Gute für Sie!
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