Geräusche von lästig bis inspirierend – und eine Buchankündigung

Fast ein Jahr lang hat Familie Life Science mit einem medizinischen Überwachungscomputer fürs Herzmädchen zusammengelebt, dessen Funktion ausschließlich darin bestand, nächtliche Fehlalarme abzusetzen. Piep-Piep, die auf die Brust gepappte Sonde hatte sich gelöst, Piep-Piep, der Stecker war gezogen, Piep-Piep, der Fußverband war abgefallen. Wiederholte Fehlersuche nachts um drei. Immer wieder gerne.

Die Herzmädchen-Eltern haben dem Piep gekündigt. Es hat sich ausgepiept. Unmöglich den Ernstfall in diesem Daueralarm festzustellen. Der Ernstfall scheint inzwischen ohnehin zunehmend unwahrscheinlich. Wenn keine meterlangen Kabelschlingen im Bett eines aktiven Babys herumliegen, ist generell eher von einer ungefährlichen Nachtruhe auszugehen. Das meint auch der Arzt.

Dafür piepst’s jetzt im Treppenhaus. Seit Monaten. Um 20:00 Uhr, um 1:00 Uhr und um 8:00 Uhr – der Feuermelder. Minutenlang. Er meldet eigentlich gar kein Feuer, sondern sagt die Uhrzeit an, irgendwie hat er auf Wecker umgeschult.

Ist recht lästig, aber am akustisch stärksten trifft es die obere Mietpartie. Darum haben die bereits bei der Hausverwaltung vorgesprochen. Das ging aus wie es immer ausgeht: ohne jedes Ergebnis. Die zuständige Gesellschaft hat schon schlimmere Dinge ausgesessen als eine reine Geräuschbelästigung über ein paar Monate, und dass der gesetzlich vorgeschriebene Feuermelder im Weckmodus im Brandfall gar nicht funktionieren würde, ist denen auch egal, es ist ja gerade kein Brandfall. Die Hausverwaltung muss sich schließlich bereits darum kümmern, von den Mietern der ganzen Straße immer neue falsche Mieten abzuziehen, da bleibt anschließend nicht mehr viel Zeit, andere Dinge in Angriff zu nehmen.

Es wird also weiter piepen, auch die nächsten Monate, keine Aussicht auf Behebung des Fehlers. Lass es dir gefallen und arrangiere dich, oder such dir was Neues. Viel Glück! Dit is Berlin.

In Stuttgart ist das vielleicht etwas anderes. Da scheinen häusliche Geräusche eine inspirierende Wirkung zu entfalten. Jonna Struwe jedenfalls hat ein Bilderbuch zu Geräuschen geschrieben: “Molly, Trappel und das KNACK”. Es ist das erste Bilderbuch der Autorin.

Frau Life Science kennt das Buch noch nicht, aber die Autorin, und möchte beide darum uneingeschränkt empfehlen. „Vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue!”, den Satz muss sich Frau Life Science für die Empfehlung mal eben von Dennis Scheck ausleihen.

Nur gibt es das Buch noch gar nicht. Aber bald. Die Autorin hat sich bei diesem Buchprojekt für Crowdfunding entschieden und zieht ihr Vorhaben mit viel Leidenschaft, mit Liebe zum Detail und ganz professionell auf. Kennt man nicht anders von Jonna Struwe. Absolut unterstützenswert ist darum Jonna Struwes Startnext-Kampagne. Vorbeischauen lohnt! Viel Spaß!

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