Mit so einem 24 h-Überwachungsgerät ist es ein bisschen so, als ob man zwei Babys hätte: Eins, das schreit, und eins, das piept.
Beängstigend ist so manches, wenn das eigene Kind krank ist, der Monitor selbst ist es nicht, oder nicht mehr. Man gewöhnt sich daran. Er klingt ein bisschen wie ein altes Nokia-Handy. Wenn es einmal piept, reagiert überhaupt keiner mehr. Wenn es zweimal piept, schaut man mal nach, und beim dritten Mal zupft man an den Sensoren. Sind sie verrutscht? Müssen neue her? Die Firma hatte ja genügend frei Haus geliefert.
Obwohl der Monitor durchgehend gute Sauerstoff-Sättigungswerte anzeigt, einen zarten bläulichen Schatten um die Kinnpartie hat das Herzmädchen dennoch. Gehört wohl zu ihr, so ungerne Frau Life Science das als Mutter sieht, seit sie es sieht. Denn es musste sie erst eine Krankenschwester darauf hinweisen. Der Lifescientist hat das Glück es nicht zu sehen.
Die piepende Maschine ist verpackt in einer blauen Handtasche mit Schulterband. Und das ist ja auch genau das, was man noch braucht, wenn an ein Baby hat: ein extra Gepäckstück. Nicht.
Zum Baden, zum Wiegen, oder wenn man das Kind ohnehin gut im Blick hat, kann man den Monitor auch mal abhängen. Aber erst nach ein paar Tagen fiel es Familie Life Science endlich wieder ein, wie man ihn eigentlich auch mal ausschaltet. Anfangs mussten sie die blaue Tasche in ein anderes Zimmer stecken, wenn sie sie einmal nicht nutzen wollten, um den Fehlalarm Kabel prüfen – Kabel prüfen – piep piep piep nicht mehr hören zu müssen.
Wie lange sie diesen Bildschirm nutzen sollten, hatte ihnen keiner der Ärzte verraten wollen oder können. Wochen oder Monate? Jahre? Keine Aussage. Herzmädchen unplugged – mal sehen, wann und ob das je kommen wird.
Aber wer weiß heutzutage schon, wie lange man auf etwas wartet. Im Nicht-wissen-wie-lange-das-dauert ha ja mittlerweile jeder Routine.

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